Fotografische Beobachtungen mit der Meteorfalle
Dieses Bild zeigt unsere Meteorfalle in ihrer vollen Schönheit: An
einem Holzgestell wurden bis zu 13 Kameras befestigt und in der Nacht
parallel betrieben, um möglichst alle hellen Meteore
festzuhalten. Jede Kamera war mit einem 1,8/50mm oder 2,8/50mm Normalobjektiv
ausgestattet, die Gesichtsfelder der einzelnen Kameras überlappten an
den Rändern. Man hätte die Überwachung des gesamten Himmels
sicher auch mit einer einzelnen Kamera und einem extremen Weitwinkelobjektiv
(fisheye-Objektiv) erreicht, dann wäre jedoch nur ein Bruchteil
der Sternschnuppen auf Grund der verminderten Empfindlichkeit fotografiert
worden.
Auf den späteren Sommerfahrten kamen zwei kleinere Meteorfallen
zum Einsatz. Sie wurden nur mit jeweils vier Kameras betrieben, waren dafür
jedoch flexibler und kostengünstiger als die 'Urfalle'.
Eines der ansonsten baugleichen Systeme wurde mit einem Shutter ausgestattet. Das ist
die im Bild sichtbare rote Sektorscheibe, die im Nachtbetrieb mit genau
bekannter Geschwindigkeit vor den Objektiven rotiert. Durch diese in der
Meteorfotografie häufig benutze Vorrichtung bleiben alle langsamen
Objekte im Bild unbeeinflußt, die schnellen Meteore werden jedoch in einzelne
Stücke 'zerhackt' (siehe unteres Bild). Das ermöglicht später die exakte Bestimmung
der Winkelgeschwindigkeit der Sternschnuppen.
Das folgende Bild - ich muß es der Ehrlichkeit halber sagen - wurde
nicht mit unserer Falle aufgenommen. Es stammt von unserem
niederländischen Freund Felix Bettonvil und zeigt ein
besonders schönes Meteor vom Perseidenmaximum 1993. So ähnlich
sahen aber unsere besten Fotos aus.
Sirko Molau; letzte Änderung: 18.Juli 1996